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Vorwort

Vorlesen
Tegel ist bunt, vielfältig und immer im Wandel. Als kleines Dorf mit einer Handvoll Gehöften hat es sich in sieben Jahrhunderten zu einer gemütlichen Kleinstadt mit knapp 37.000 Einwohnern entwickelt. Als Teil Berlins hat der Ortsteil sein eigenes Flair, sein eigenes Tempo bewahrt – nicht so rasant wie Mitte, nicht so hip wie Prenzlauer Berg, nicht so laut wie Friedrichshain.
Tegel ist einzigartig, allein schon aufgrund der Lage am tiefblauen Tegeler See. Die Straße Alt-Tegel mit vielen Restaurants und Cafés lädt zur Gemütlichkeit ein, das Tegel Quartier mit seiner Markthalle zum Einkaufen und Schlemmen.

In dieser Broschüre haben wir die Besonderheiten Tegels auf 52 Seiten zusammengefasst. Die 700-jährige Geschichte ist natürlich zu umfangreich, als dass sie hier hineinpasst. Dafür gibt es andere Bücher und Buchbände, die mehr ins Detail gehen können und mehr Informationen liefern. Ein großer Dank gilt dem Postmaxen Frank Max Polzin und Michael Grimm für die Bereitstellung historischer Bilder.
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Wir lenken in den Kapiteln den Blick der interessierten Leser auf besondere Themen, die den Reinickendorfer Ortsteil prägten und zu dem machten, was er heute ist. Wir betrachten ihn als Ausflugsort und als Standort für Industrie, seine besonderen Ecken wie die Greenwichpromenade oder die City. Und natürlich darf der Dorfanger nicht fehlen, der auch im Jahr 1322 schon existierte und als Ursprung „unseres“ heutigen Tegels gilt.

Viel Spaß bei der spannenden Reise
durch die Jahrhunderte ...
Ihr Vorstand
des Tourismusvereins Berlin-Reinickendorf e.V.



Einleitung

Vorlesen
Menschen schlendern die Fußgängerzone Alt-Tegel hinab zum Wasser. Vorbei an Cafés und Restaurants genießen sie den Augenblick, glauben in diesem Moment, dass es hier immer so war und immer so sein wird. Doch die Welt und auch Tegel ist in stetem Wandel.

Sieben Jahrhunderte – hier fängt unsere Zeitrechnung für diesen heutigen Ortsteil Reinickendorfs an. Eine sehr lange Zeit, wenn man ein Menschenleben damit vergleicht. Tegel hat in dieser Zeit viel erlebt. Wenn wir eine Zeitreise machen könnten, würden wir wohl staunen
und lachen, aber auch vor Erschrecken weinen.

Angefangen hat alles mit einer Handvoll Menschen. Vor 700 Jahren gab es hier am See nur wenige Bauernhöfe, vielleicht zehn oder zwölf. Es muss still gewesen sein ohne Autos und Maschinen. Und dunkel ohne Elektrizität und Laternen. Im Einklang mit der Natur. Und Berlin war fast unerreichbar weit weg.
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Die Menschen siedelten sich an, Tegel wuchs – und wurde beliebt. Nicht nur bei den Humboldt-Brüdern, die im Schinkel-Schloss aufwuchsen und die Eiche am Wasser „Dicke Marie“ nannten. Goethe kam hierher und Gottfried Keller und Theodor Fontane.

Doch in all den Jahrhunderten gab es auch immer wieder Kriege. Im 30-jährigen Krieg flüchteten die Menschen zeitweilig auf die Inseln. Und im 19. Jahrhundert im Krieg gegen Napoleon bezahlte die Bevölkerung Unterhalt an die französischen Truppen. Die Weltkriege folgten – mit Rüstungsindustrie und Zwangsarbeitern, politischer Verfolgung und Widerstand. Mit vielen Toten und zerstörten Häusern. Dass wir heute so in Frieden leben können, ist also keine Selbstverständlichkeit.

Tegel ist Zeuge von Tränen und Blut, Armut und Hunger. Auch das hat das Dorf geprägt. Doch die Überlebenden sind nicht etwa fortgegangen, sondern haben ihr Zuhause immer wieder aufgebaut. Verluste im Herzen getragen und optimistisch in die Zukunft geschaut. Und so wuchs das Dorf zu einer kleinen Stadt – im Herzen immer der Dorfanger.

Der Ort hat aber auch viel Schönes erlebt: Das normale friedliche Leben beispielsweise an diesem idyllischen Ort. In Tegel erklangen Musik und das Lachen der Menschen. Als beliebtes Ausflugsziel zog es vor allem in den Sommermonaten im 19. und 20. Jahrhundert Tausende hierher, die in den Restaurants und Tanzcafés oder Badeanstalten ihr Leben genossen.
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KAPITEL 1

RUND UM DEN DORFANGER

Hier hat alles begonnen. Hier, unweit des Tegeler Sees. Und zwar nicht erst vor 700 Jahren, sondern schon viel früher, vor mehreren tausend Jahren. Schon 9.000 v. Chr. machten unweit des heutigen Ortskerns Rentierjäger Rast. Funde aus der Bronzezeit zeigen, dass hier Menschen lebten. Urnen aus Ton wurden beim Graben in der Straße Alt-Tegel gefunden, ebenso Bronzemesser und Keramikscherben.

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KAPITEL 2

TEGEL ALS INDUSTRIESTANDORT


Wie im ganzen Land, schreitet auch in Tegel die Industrialisierung mit großen Schritten voran und verwandelt das Dorf in einen Industrievorort.

Doch schon vor der großen Industrialisierungswelle gibt es produzierendes Gewerbe und Handwerk: Bereits im 14. Jahrhundert wird die Tegeler Wassermühle am Fließ auf dem jetzigen Grundstück An der Mühle 5-9 erwähnt. Sie gehört anfangs dem Markgrafen von Brandenburg, und Bauern überlassen ihm zum Mahlen ihres Getreides einen Teil ihrer Ernte als Pacht.

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KAPITEL 3

TEGEL ALS AUSFLUGSORT

Die Besucher flanierten an der Seepromenade entlang, besuchten eines der zahlreichen Restaurants – und schwangen dort das Tanzbein. In früheren Zeiten war das Angebot von Tanz nämlich Bedingung für deren Existenz, und an der Strandpromenade gab es mehrere in ganz unterschiedlichen Preisklassen. Wer das Vergnügen drinnen nicht bezahlen konnte, stand draußen und lauschte den Klängen der Kapelle. So waren es an manchen lauen Sommerabenden Hunderte von Zaungästen, die sich zusammenfanden.

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KAPITEL 4

DIE GREENWICHPROMENADE

Könnten wir in eine Zeitmaschine einsteigen und 200 Jahre zurückreisen, würde man an Stelle der heutigen Greenwichpromenade nur einen schmalen, teils sumpfigen Landstreifen vorfinden, der an das schilfbewachsene Ufer des Tegeler Sees grenzt. Die Promenade, die heute vom Borsigdamm bis zur Sechserbrücke führt, war im 19. Jahrhundert, als die Humboldtbrüder hier lebten und wirkten, noch nicht existent.

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KAPITEL 5

DIE SECHSERBRÜCKE

Rot trifft Blau – so könnte man die Sechserbrücke beschreiben, die sich durch ihr helles Rot vom Blau des Tegeler Sees und des Himmels abhebt. Heute ist sie ein Wahrzeichen Tegels, aber in der 700-jährigen Geschichte kommt sie erst in einem der neueren Kapitel vor.

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KAPITEL 6

KRIEGSZEITEN

Heute kann man sich kaum vorstellen, dass es Zeiten gab, in denen die Tegeler hohe Abgaben leisten mussten und hungerten. Dass es Zeiten gab, in denen Bomben fielen, Menschen starben und andere flohen. Und dass es Zeiten gab, in denen Zwangsarbeiter eingesetzt und Menschen verfolgt wurden. Was in der Welt geschehen ist, ist auch im heute so beschaulichen Tegel geschehen..

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KAPITEL 7

TEGEL UND SEINE VERKEHRSMITTEL

Klappernde Pferdehufe statt Motorengeräusch und Fußspuren im Sand – wo heute die dichten Häuserreihen der Berliner Straße stehen, streicht vor Hunderten von Jahren der Wind über freies oder bewaldetes Gelände. Tegel ist winzig klein und Berlin unendlich fern. Kein Klang der Neuzeit dringt in diese Einsamkeit.

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KAPITEL 8



TEGEL CITY

Schoppen, schlemmen, Schaufensterbummel – Tegel gilt schon seit mehr als einem Jahrhundert als Zentrum für die umliegenden Kieze. Wer ein wenig herumschlendern möchte und einkaufen möchte, fährt von Heiligensee, Konradshöhe oder Waidmannslust gern nach Tegel.

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